Umfragen zeigen immer wieder, dass die Menschen in Deutschland in ihren eigenen vier Wänden bleiben möchten, wenn sie pflegebedürftig werden. Wenn das wegen nicht planbarer Zeitpunkte der Unterstützung schwierig wird oder ständig eine Ansprechperson benötigt wird, stößt das familiäre Unterstützungsnetz schnell an seine Grenzen. Manche Familien engagieren dann ausländische Haushaltshilfen, die in die Wohnung mit einziehen. Eine Alternative ist der Umzug in eine Pflege-Wohngemeinschaft. Diese Lösung bedeutet zwar einen Wohnungswechsel, hat aber auch positive Seiten.
Im Erdgeschoss der Mittenfeldstraße 44 bietet das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg ab sofort eine WG mit sechs Plätzen, eine zweite WG dieser Größe ist im Nachbargebäude vorgesehen. Das Angebot richtet sich nicht nur an Ältere mit Unterstützungs- und Pflegebedarf ab Pflegegrad 1. Auch für jüngere Menschen, z. B. mit neurologischen Erkrankungen, kann diese Wohnform passen. Denn die barrierefreie Wohnung mit rund 230 Quadratmetern ist für Rollstuhlfahrer nutzbar – beispielsweise haben die beiden Badezimmer bodengleiche Duschen und der Hauszugang ist ebenso wie der Austritt zur Terrasse schwellenfrei.
Rundum betreut und gut versorgt
Für die Einwohner von Giebel ergibt sich mit dieser Wohngemeinschaft eine gute Möglichkeit, um weiter im vertrauten Umfeld im Stadtbezirk zu leben, wenn der Verbleib in der bisherigen Wohnung an Grenzen stößt. Soziale Bezüge und vorhandene Unterstützung können so aufrechterhalten werden. Das WG-Prinzip wirkt zudem der sozialen Isolation entgegen.
Die Kosten für die Anwesenheit einer Alltagsbegleiterin rund um die Uhr teilen sich sechs Personen. Die Alltagsbegleiterinnen sind beim Wohlfahrtswerk fest angestellt, werden nach Tarifvertrag bezahlt und arbeiten abwechselnd in Früh-, Spät- und Nachtschicht. Sie übernehmen Aufgaben im Haushalt, wie die Zubereitung von Mahlzeiten, unterstützen bei der Freizeitgestaltung und sind Ansprechpartner bei Fragen und Problemen. Für pflegerische Unterstützung wählen die Bewohner ihren eigenen ambulanten Pflegedienst, ganz nach ihrem individuellen Bedarf.
Das Wohlfahrtswerk vermietet die zwischen 15 und knapp 18 Quadratmeter großen WG-Zimmer samt Gemeinschaftsflächen. Zusätzlich zum Mietvertrag muss ein Betreuungsvertrag für die gemeinsame Alltagsbegleitung abgeschlossen werden.
Kontakt für Interessierte:
Die Vermietung der WG-Zimmer wird über die Else-Heydlauf-Stiftung in Stuttgart-Zuffenhausen organisiert.
Werner Feil, Leitung Else-Heydlauf-Stiftung
Telefon: 0711 87006-0
E-Mail: werner.feil@wohlfahrtswerk.de
Bild: Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg
Bildunterschrift:
In der Mittenfeldstraße im Weilimdorfer Stadtbezirk Giebel hat die Baugenossenschaft „Neues Heim - die Baugenossenschaft eG“ einen neuen Gebäudekomplex errichtet. Das Wohlfahrtswerk hat das EG zur Nutzung als Pflege-WG gemietet.
Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg
Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts. Bereits im Jahr 2000 haben wir in Fellbach eine der ersten ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige in Baden-Württemberg eröffnet. Eine weitere wurde 2008 in Stuttgart-Rot und eine dritte 2020 in Tübingen Hirschau initiiert. Zu unserem Bildungszentrum in Stuttgart gehören private Berufsfachschulen für die generalistische Pflegeausbildung, die Altenpflegehilfe und die staatlich anerkannte Ausbildung zum „Alltagsbetreuer“. Daneben werden dort seit knapp 20 Jahren „Alltagsbegleiter“ für den Einsatz in ambulanten und stationären Wohngemeinschaften qualifiziert. Zu unserem Angebot gehören weiterhin Pflegeheime an 14 Standorten, rund 700 Apartments für Betreutes Wohnen sowie ambulante Dienste.