Ein wesentlicher Aspekt für das eigene Wohlbefinden ist die Möglichkeit, das Leben nach den eigenen Wünschen bewusst und selbstständig gestalten zu können. Bei zunehmender körperlicher oder kognitiver Einschränkung, beispielweise durch eine dementielle Erkrankung, fällt dies im Alter häufig schwerer. Alltagsbegleiterinnen und Alltagsbegleiter können hier umfassend unterstützen und zur Steigerung der Lebensqualität beitragen. Ab sofort steht dafür der neue „Alltagsbegleiterdienst Wohlfahrtswerk im Stuttgarter Norden“ zur Verfügung, der durch die Pflegekassen zugelassen ist.
Um sozialer Isolation entgegen zu wirken, Teilhabe zu sichern und Vorteile einer zusätzlichen Aktivierung zu genießen, bietet der neue Alltagsbegleiterdienst älteren Menschen mit Unterstützungsbedarf verschiedene Möglichkeiten. Dabei stehen die Wünsche des jeweiligen Nutzers im Vordergrund: Gespräche, der gemeinsame Spaziergang oder die Begleitung zu Treffen und Veranstaltungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Teilnahme am sozialen Leben. „Wir sehen wie Menschen aufblühen, wenn sie mit der Alltagsbegleitung kleine Ausflüge unternehmen, zum Einkaufen gehen oder gemeinsam den Tag verbringen können. Das Angebot orientiert sich am jeweiligen Bedarf, aber auch den Ressourcen und Fähigkeiten des Nutzenden und trägt durch die persönliche Ansprache und Unterstützung zur Verbesserung der Lebensqualität für Betreute sowie deren Angehörige bei“, beschreibt Pauline Otto, Leitung des Alltagsbegleiterdienstes. Leistungen des Dienstes können direkt mit der Pflegekasse abgerechnet werden, wenn ein Pflegegrad vorliegt.
Unterstützung auch bei Demenz
Der Alltagsbegleiterdienst bietet Hilfe, wenn eine dementielle Erkrankung vorliegt und das Leben in der eigenen Häuslichkeit zunehmend schwerer fällt. Um Nutzer und Angehörige in dieser anspruchsvollen Situation zu entlasten, bedarf es geschulten Personals, das mit demenztypischen Verhaltensweisen, wie beispielsweise einem starken Bewegungsdrang oder der Fehleinschätzung von Risiken, umzugehen weiß. Auch können gezielt Spiele und Übungen zur kognitiven und körperlichen Aktivierung mit der betreuten Person durchgeführt werden. Im Rahmen der Ausbildung zum Alltagsbegleiter oder -begleiterin, wie sie das Bildungszentrum Wohlfahrtswerk anbietet, werden die nötigen Fähigkeiten erworben, um herausfordernden Situationen souverän zu begegnen und den Alltag für Menschen mit Demenz angenehm zu gestalten. „Eine wichtige Grundlage der Alltagsbegleitung ist stets eine wertschätzende und vertrauensvolle Beziehung zu den Betreuenden, die Sicherheit gibt“, betont Pauline Otto.
Nach individuellem Bedarf wählen
Ob der Alltagsbegleiterdienst die passende Unterstützung ist, lässt sich am besten im persönlichen Beratungsgespräch klären. „Wird beispielsweise vor allem Unterstützung im Haushalt benötigt, gibt es speziell für diesen Zweck zugeschnittene Dienstleistungen. Besteht ein hoher Pflegebedarf, kann ein ambulanter Pflegedienst eine sinnvolle Ergänzung zur Alltagsbegleitung sein – wir richten uns nach den individuellen Ressourcen und Bedürfnissen“, erläutert Pauline Otto. Die Else-Heydlauf-Stiftung bietet mit ihrem ambulanten Dienst verschiedene Unterstützungsangebote an, die das Leben in der eigenen Häuslichkeit erleichtern. Den neuen Alltagsbegleiterdienst kann man ab wenigen Stunden Betreuung am Tag und in der Nacht, bis hin zu einer 24-Stundenbetreuung, in Anspruch nehmen. Dies kann als Privatleistung oder mit einem Pflegegrad auch über die Pflegekasse abgerechnet werden.
Im Stuttgarter Norden unterwegs
In folgenden Stadtteilen Stuttgarts und umliegenden Gebieten steht der Alltagsbegleiterdienst zur Verfügung:Bad Cannstatt, Feuerbach, Freiberg, Giebel, Mühlhausen, Münster, Neuwirtshaus, Rot, Stammheim, Weilimdorf, Zazenhausen und Zuffenhausen. Weiterhin gehört Gerlingen zum Einzugsgebiet.
Kontakt Alltagsbegleiterdienst:
Pauline Otto, Leitung Alltagsbegleiterdienst
Stützpunkt: Sankt-Pöltener-Straße 29, 70469 Stuttgart-Feuerbach
Telefon: 0711 / 50441023 oder 0711 / 870 06-0
E-Mail: abd-stuttgarter-norden@wohlfahrtswerk.de
Information:
Die Else-Heydlauf-Stiftung
Die Else-Heydlauf-Stiftung (EHS) ist ein Alten- und Pflegezentrum in Stuttgart-Zuffenhausen mit 76 Plätzen für ältere und jüngere Pflegebedürftige. Die Einrichtung gliedert sich in zwei Altenpflegebereiche mit insgesamt 44 Plätzen sowie zwei Kurzzeitpflegeplätzen, einen offenen beschützten Bereich für dementiell erkrankte Menschen mit 15 Plätzen und einen Bereich Junge Pflege mit 15 Plätzen. Die EHS bietet außerdem eine Wohngemeinschaft in der Schozacher Straße mit neun Plätzen sowie zwei Wohngemeinschaften mit insgesamt sieben Plätzen in Stuttgart-Freiberg und Stuttgart-Giebel.
Weitere Angebote der EHS sind die Tagespflege, die Mobilen Dienste mit der ambulanten Pflege, dem ambulanten Hauswirtschaftsdienst „Picobello“, dem Menü Mobil und dem ambulanten Sozialdienst, z. B. mit dem Angebot ViA (Vertrauen im Alltag) als Betreutes Wohnen zu Hause. Zudem ist die EHS Betreiber von zwei Wohncafés in Stuttgart-Freiberg und Stuttgart-Giebel. Darüber hinaus wird in Stuttgart-Giebel ein Pflegeapartment zur Kranken- und Kurzzeitpflege angeboten.
Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg
Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts und wurde 1817 von Königin Katharina von Württemberg gegründet. An 19 Standorten in Baden-Württemberg betreibt die Stiftung Pflegeheime und Seniorenwohnanlagen. Dazu kommen ambulante Dienste, mobile Essensdienste sowie ein eigenes Bildungszentrum.